Sennheiser E 945 - 03-06 User Manual Page 88

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Deutsche Gesellschaft für auDioloGie e. V.174 175
AbstrActs
18. JAhrestAgung „MultidisziplinArität in der Audiologie“
Beitrag wird präsentiert am 06.03.2015 um 11.51 Uhr im Rahmen der FV07
(Subjektive) Höranstrengung verstehen: Ein lexikalischer Ansatz
S. Rohlfing
Institut für experimentelle Wirtschaftspsychologie (LüneLab), Leuphana Universität Lüneburg
Messungen von Höranstrengung werden konventionell unterteilt in „objektive“ und „sub-
jektive“ Maße, wobei subjektive Maße meist ein Rating durch die Proband/innen (Pbn) im-
pliziert. Häufig wird in der Höranstrengungsforschung eine Single-Item-Skala mit dem Item
Anstrengung“ eingesetzt (z.B. Gabriel & Meis, 2001). In der Psychologie ist die Validit von
Single-Item-Skalen umstritten, da sie die Gefahr bieten, dass weitere Variablen unbewusst
mitbewertet werden.
IndiesemZusammenhangstellensichdaherzweiFragen:(1)SindSingle-Item-Skalenderopti-
male Weg zur subjektiven Anstrengungserfassung, oder beziehen die Pbn weitere Eigenschaf-
ten der akustischen Situation mit ein (z.B. Lautheit)? (2) Inwieweit entspricht „Anstrengung“
derBegrifichkeitderPbn?WiebenennenPbndieSituationen,dieForscher/innenals„hör-
anstrengend“ intendieren?
Das Ziel der gegenwärtigen Untersuchungen ist die Erstellung einer ökonomischen Multi-
Item-sung zur subjektiven Erfassung von Höranstrengung. Diese soll neben einer angemes-
sen benannten Anstrengungsvariable weitere Eigenschaften einbeziehen, um diese von der
Anstrengungsbewertung zu separieren.
In einem Vortest wurden 10 normalhörende Pbn mit Sprache im Störgeusch (Radionachrich-
ten/white noise) konfrontiert und gebeten, semantisch passende Deskriptoren für ihr Erleben
auseinemvorgegebenenlexikalischenPoolauszuwählen.ZudemwurdenacheigenenBegriff-
lichkeiten gesucht. Alle passenden Deskriptoren wurden in eine Rangfolge gebracht.
Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass „Aufmerksamkeit“ den Pbn als Begriff näher liegt als
Anstrengung“ (Wilcoxon-Vorzeichen-Rangtest, w = 3, wcrit(n=10,α = .05) =10; w < wcrit). Als
weitere relevante Beschreibungsdimensionen ergaben sich die Aversivit des Störgeräuschs,
sowie die Versndlichkeit der Sprache. Es folgen weitere Tests mit anderen Störgeräuschen,
umderensemantischeEinüsseauszuräumen.
Das Poster wird alle bedeutungsvollen Deskriptoren darstellen sowie eine erste Version der
Skala.
Literatur:
Meis, M. & Gabriel, B. (2001). Entwicklung, Psychometrie und erste Ergebnisse eines Fragebogens zur Höranstrengung.
Zeitschrift für Audiologie, Supplementum IV, 97-99.
Beitrag wird präsentiert am 06.03.2015 um 11.54 Uhr im Rahmen der FV07
Zur Wirkung der Höranstrengung auf das Arbeitsgedächtnis
M. Hugendick
Institut für experimentelle Wirtschaftspsychologie (LüneLab), Leuphana Universität Lüneburg
In anstrengenden Hörsituationen müssen Hörgeschädigte größeren kognitiven Aufwand als
hörgesunde Personen aufbringen, um die Aufmerksamkeit zu fokussieren sowie aus Mimik
und Gestik der Gesprächspartner und dem Gespchskontext Hinweise für das korrekte Ver-
stehen zu extrahieren. Theorien zum Arbeitsgedächtnis und zur Gedächtnisspanne lassen er-
warten, dass Informationen, die in schwierigen, gegenüber mühelos erlebten, Hörsituationen
aufgenommen werden, schlechter erinnert werden. Wenn sich dies bestätigt, könnte die Erin-
nerungsleistung als Maß zur Quantifizierung der Höranstrengung genommen werden. Im Ex-
perimenthörten20Vpnjeweils9Serienbestehendaus10zweistelligenZahlendesFreiburger
Sprachverständlichkeitstests.ImAnschlussandasHörenderletztenZahlwurdensiegebeten,
diezuvor gehörtenZahlen imFree-Recallzu wiederholen.JedeVpn durchlief3 Hörbedin-
gungen in randomisierter Abfolge, die zuvor individuell eingepegelt wurden: leise (L), leise
mitRauschen(LR)undmühelos(M).InBedingungLwurdendieZahlengeradeüberschwellig
präsentiert. In der Bedingung LR wurde zusätzlich ein weißes Rauschen von 45 dB als Hinter-
grundgeräusch eingespielt. Nach jedem Durchgang skalierten die Vpn den Grad der erlebten
Höranstrengung. Die Erinnerungsleistungen sanken signifikant (p = .027) in Bedingung LR zu
M. Die wahrgenommene Höranstrengung war signifikant höher in den Bedingungen L und LR
im Vergleich zu M.
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