Sennheiser E 945 - 03-06 User Manual Page 58

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Deutsche Gesellschaft für auDioloGie e. V.114 115
AbstrActs
18. JAhrestAgung „MultidisziplinArität in der Audiologie“
Beitrag wird präsentiert am 05.03.2015 um 14.48 Uhr im Rahmen der FV04
Auditive und audiovisuelle Erfassung des Feinstrukturbenefits in Cochlea-Implantat-
Simulationen
K. Fürsen (1, 2), M. Walger (2), H. Meister (1)
(1) Jean-Uhrmacher-Institut für klinische HNO-Forschung an der Universität zu Köln
(2) Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der Universität zu Köln, Cochlear
Implant Centrum Köln (CIK)
Akustische Sprachinformation besteht aus der Signaleinhüllenden und der Feinstruktur. Coch-
lea Implantate (CIs) übertragen i.d.R. nur die Signaleinhüllende. Auf Grund der wenigen un-
abhängigen Kanäle ist die Feinstruktur für CI-Nutzer allerdings auch von Bedeutung. Oft ist
es schwierig, den vonPatientenbeschriebenen Zugewinndes Sprachverstehens durchdie
komplementären Informationen der Feinstruktur (z.B. EAS, Hörgerät kontralateral, Feinstruk-
turkodierungsstrategien o.ä.) zu messen.
Visuelle Informationen des Mundbilds liefern weitere komplemenre Sprachmerkmale, die bei
der Integration von Signaleinhüllender und Feinstruktur genutzt werden könnten. Daher wird
untersuchtobeinaudiovisuellerTestbessergeeignetist,umdenZugewinndurchFeinstruktur
bei CI-Tgern zu erfassen. Die Hypothese ist, dass der Sprachverständlichkeitszugewinn durch
Feinstrukturmerkmale in einem audiovisuellen Test größer ist als in einem auditiven Test.
Um den Anteil an Einhüllenden- und Feinstrukturinformation systematisch variieren zu können,
wurden 19 normalhörenden Versuchspersonen CI-Simulationen (2-Kanal und 3-Kanal) präsen-
tiert. Es wurden die Konditionen „CI-Simulation allein“ sowie „CI-Simulation plus Feinstruktur“
(200 Hz tiefpass-gefiltertes Sprachsignal) in den Präsentationsmodi auditiv und audiovisuell
durchgeführt. Als visuelle Komponente wurde ein artifizielles Mundbild (Fagel und Clemens,
2004) verwendet und als Sprachmaterial diente der HSM-Satztest.
Die Verbesserung der Sprachverständlichkeit durch die Feinstrukturkomponente war bei au-
diovisueller Darbietung signifikant größer als bei rein auditiver Darbietung ist. Dies galt aller-
dings nur in der 2-Kanal Kondition. In der 3-Kanal Kondition werden in beiden Darbietungs-
formen ähnliche Ergebnisse erreicht. Angenommen, die Ergebnisse lassen sich auf CI-Träger
übertragen,gebensieHinweisedarauf,dassderZugewinndurchFeinstrukturbeiCI-Nutzern
mit geringem Sprachverstehen mit audiovisuellen Tests besser nachzuweisen ist als mit rein
auditiven Tests. In wie weit dieser Befund generalisierbar sein könnte, wird im Vortrag disku-
tiert.
Literatur:
Fagel, S. and Clemens, C., 2004. An Articulation Model for Audiovisual Speech Synthesis - Determination, Adjustment,
Evaluation. Speech Communication 44:141-154.
Beitrag wird präsentiert am 05.03.2015 um 15.00 Uhr im Rahmen der FV04
Lokalisation in der vollen horizontalen Ebene bei der Verlaufskontrolle von Cochlear
Implant Patienten
A. Morsnowski, S. Maune
HNO-Klinik und Cochlear Implant Zentrum der Stadt Köln gGmbH, Köln Universität Witten/
Herdecke
Hintergrund und Fragestellung:
In unserer klinischen Routine wird regelhaft die Entwicklung der Lokalisationshigkeit von
Cochlear Implant versorgten Patienten geprüft, sofern die getragenen Hörsysteme vor dem
Experiment stabil funktionieren. Diese Tests sind sehr umnglich, so dass eine Wiederholung
der Messungen nur eingeschränkt durchführbar ist und man daher zur Abschätzung der Repro-
duzierbarkeit auf Simulationsdaten zurückgreifen muss. Anlässlich der ADANO 2013 wurden
erstmals Test-Retest-Statistiken zu Lokalisationsexperimenten im Vollkreis vorgestellt, welche
auf der Annahme beruhen, dass von einer perfekten Realisation ausgehend der Schätzfehler
gaußverteilt im Richtungswinkel zunimmt. Es ergeben sich bezüglich der realisierten Richtun-
gen gleichmäßig verteilte Schätzungen. Patienten lokalisieren jedoch teilweise sehr ungleich-
mäßig.ZurADANO2014wurdedahereineStatistikentwickelt,welchedieindividuellrealisier-
ten Häufigkeiten der einzelnen vorgegebenen Richtungen durch Permutation berücksichtigt.
Diese Statistik soll nun am Experiment geprüft werden.
Patienten und Methode:
Der Lokalisationstest wird in einer Richtungsranlage mit einer Anordnung von zwölf Laut-
sprechern in einem horizontalen Vollkreis in einer Camera silens durchgehrt. Sätze des HSM-
Satztests werden präsentiert, wobei die zwölf Richtungen des Schallereignisses pseudoerra-
tisch mit je fünf Wiederholungen verteilt sind. Es werden die Daten von Patienten mit einer
Versorgung CI-CI bzw. CI-HG untersucht. Dabei werden die Reproduzierbarkeit von Test-
Retest-Messungen und die zeitlichen Verläufe für verschiedene etablierte Lokalisationsmaße
analysiert.
Vorgehen/Ergebnisse:
Eine generalisierte Simulationsstatistik, bei der die Schätzfehler gaußverteilt im Richtungswin-
kel sind, ist durch die bei Lokalisationsexperimenten bekannten Inversionen, also Spiegelun-
gen des Hörereignisses gegenüber dem Schallereignis an der vertikalen Achse, nicht haltbar.
Simulationsstatistik und Experiment werden verglichen, indem Paartests auf den simulierten
Verteilungen für Test-Retest-Messungen durchgeführt werden. Auch Signifikanzaussagen zur
Verbesserung des Lokalisationsvermögen der Patienten unter zeitlicher Entwicklung können
so geprüft werden.
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