Deutsche Gesellschaft für auDioloGie e. V.126 127
AbstrActs
18. JAhrestAgung „MultidisziplinArität in der Audiologie“
Beitrag wird präsentiert am 05.03.2015 um 17.06 Uhr im Rahmen der FV05
Vibrant Soundbridge: Vergleich alternativer Ankopplungsmöglichkeiten des FMT
S. Busch, T. Lenarz, H. Maier
Medizinische Hochschule Hannover
Einleitung:
Die Vibrant Soundbridge (MED-EL) ist ein aktives Mittelohrimplantat, welches zur Versorgung
von gering- bis mittelgradigen Schwerhörigkeiten eingesetzt wird. Die bei regelrechter Kette
ursprüngliche Ankopplung des Floating Mass Transducers (FMT) am Incus wurde später durch
alternative Ankopplungsmöglichkeiten des FMT am runden Fenster und am ovalen Fester,
unter Einsatz von verschiedenen Kupplern, erweitert.
Methode:
In einer retrospektiven Studie wurde die Ankopplungen das FMT am Incus (N = 126; KL PTA(0.5
– 4 kHz) = 49,2 ± 9,1), am runden Fenster ohne Kuppler (RW; N = 39; KL PTA(0.5 – 4 kHz) = 41,0
± 14,7), am runden Fenster mit Kuppler (RWC; N = 22; KL PTA(0.5 – 4 kHz) = 41,2 ± 13,1) und
am ovalen Fenster mit Kuppler (OWC; N = 33; KL PTA(0.5 – 4 kHz) = 38,4 ± 12,7) hinsichtlich
ihrer Effektivität und Vorhersagbarkeit miteinander verglichen. Dazu wurden die gemittelten
Knochenleitungsschwellen (prä-OP für die Vorhersagbarkeit und post-OP für die Effektivität
der Ankopplung) mit dem post-operativen (ca. 3-5 Monate post-OP) Einsilberverstehen im
Freiburger Sprachtest bei 65 dB korreliert.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse zeigen eine gute Vorhersagbarkeit anhand des präoperativen Hörverlustes
für Patienten mit einer RWC-Ankopplung. Für Patienten mit einer Incus-, OWC- und RW-An-
kopplung kann ein mittleres (>60%), bzw. gutes Sprachverstehen (>80%) bis zu einem prä-
operativen Hörverlust bis 30 dB (RW), 38 dB (Incus) und 44 dB (OWC) prognostiziert werden.
Postoperativ erzielen die Patienten (RW, OW und Incus) bis zu einem Hörverlust von 45 dB ein
Sprachverstehen zwischen 60 - 100%. Jenseits dieser Schwelle variiert das Sprachverstehen
zwischen 10 - 100%. Bei RWC Patienten war die postoperative Schwelle für ein Sprachverste-
hen zwischen 60 - 100% mit 62 dB deutlich höher als bei den anderen Ankopplungen, aller-
ding sank das maximale Sprachverstehen bei Hörverlusten > 62 dB auf unter 50%.
Beitrag wird präsentiert am 05.03.2015 um 17.18 Uhr im Rahmen der FV05
Der Hannover Koppler: Stimulation des runden Fensters mit dem Floating Mass
Transducer unter statischen Kontaktkräften
M. Müller, R. Salcher, T. Lenarz, H. Maier
Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Institut für
Audioneurotechnologie (VIANNA) Hannover, Deutschland
Einleitung:
Bei fehlender oder zerstörter Gehörknöchelchenkette hat sich das Anbringen des Floating
Mass Transducer (FMT) der MED-EL Vibrant Soundbridge am runden Fenster (RF) der Cochlea
zur Behandlung von Schwerhörigkeit etabliert. Trotz des Erfolgs unterliegt die Ankopplungs-
efzienzdeutlichenSchwankungen.ZieldieserStudiewardieReduktionderVariabilitätund
Steigerung der Ankopplungseffizienz durch einen speziellen FMT-Koppler, der eine Stimulati-
on zusammen mit statischen Andruckkräften am RF erlaubt.
Methoden:
Die Experimente wurden in humanen Felsenbeinpräparaten durchgeführt. Der Hannover
Koppler besteht aus einer FMT-Halterung mit sphärischem Endstück (d=0.5 mm) und einer
Federvorrichtung, die die Vibration des FMTs unter Anwendung statischer Kräfte ermöglicht.
Unter Variation der Andruckkraft (0 – ~100 mN) am RF, wurden die Vibration der Stapes Fuß-
platte (SFP) bei Stimulation mit dem FMT und bei Schallstimulation durch ein Laser Doppler
Vibrometer gemessen. Daraus wurden äquivalente Schalldruckpegel (SPL) und die Reverse-
Transferfunktion bestimmt.
Ergebnisse:
Sechs Felsenbeinpräparate erfüllten die Kriterien des ASTM Standards und wurden in die Aus-
wertung einbezogen. Die mittlere SFP Amplitude bei 500 Hz zeigte ein Absinken um 20 dB für
steigende Kräfte (bis ~100 mN), während die Amplitude für 1 kHz einen Anstieg um 16 dB mit
einem Maximum bei ~20 mN aufwies. Der Anstieg der Amplituden bei höheren Frequenzen
und steigenden Kräften strebte einem Grenzwert entgegen, dabei wurde ein Wert von ~110
eq. dB SPL bei 1-6 kHz erreicht.
Zusammenfassung:
Anhand des Anstiegs der mittleren SFP Amplituden bei FMT Stimulation für Frequenzen > 1
kHz konnte eine wachsende Ankopplungseffizienz bei steigenden Kräften gezeigt werden.
Comments to this Manuals