Sennheiser E 945 - 03-06 User Manual Page 75

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Deutsche Gesellschaft für auDioloGie e. V.148 149
AbstrActs
18. JAhrestAgung „MultidisziplinArität in der Audiologie“
Beitrag wird präsentiert am 05.03.2015 um 18.27 Uhr im Rahmen der FV06
Vergleich von zwei Screening-Fragebögen zur Identifikation von Patienten mit
Hörstörungen
M. Meis, R. Jacob, Y. Stelzig, M. Buschermöhle, D. Berg
Hörzentrum Oldenburg, Hörtech gGmbH Oldenburg
Für eine frühzeitige Rehabilitation von Hörstörungen und den Schutz von Personen an Lär-
marbeitsplätzen ist die Kenntnis des Hörverlustes unabdingbar. Klassischerweise finden zur
Identifikation von Hörstörungen tonaudiometrische Verfahren Verwendung.
In epidemiologisch ausgerichteten Studien oder in größeren Reihenuntersuchungen ist es oft-
mals nicht möglich, diagnostische Verfahren einzusetzen, um den Hörverlust zu überprüfen
und hörgeschädigte Personen zu identifizieren.
ZurErhöhungderReichweiteeinesHörscreenings,aberauchumsubjektiveBewertungendes
individuellen Hörverlustes als Grundlage zur Entscheidung weiterer audiologischer Diagnose-
verfahren einbeziehen zu können, sind kurze, ökonomisch einzusetzende Fragebogenverfah-
ren die Methode der Wahl.
Derzeit werden zwei Fragebogeninstrumente zum Screening des Hörverlustes auf einer Scree-
ning-Messstation, neben ton- und sprachaudiometrischen Verfahren, eingesetzt. Es handelt
dabei um die Skala ”The Hearing-Dependent Daily Activities” (HDDA) mit 12 Items von Hidal-
go et al. (2008) und um den HearCom Fragebogen (HC) von Lyzenga & Koopman (2008), mit
insgesamt 18 Fragen.
ZieldieserStudieistes,diebeidenFragebogenverfahrenalssubjektiveScreening-Instrumen-
te direkt miteinander zu vergleichen, um nur das Verfahren mit der höchsten Sensitivität/Spe-
zifität für zukünftige Studien zeitökonomisch einzusetzen.
Es wurden N=873 Probanden der Hörzentrum Oldenburg GmbH mit der Bitte angeschrieben,
beide Fragebögen auszufüllen. Von allen Probanden liegt ein aktuelles Audiogramm vor. Ca.
ein Drittel der angeschriebenen Personen sind nach WHO-Definition (2001) als nicht hörge-
mindertzuklassizieren(PTA0.5,1.0,2.0+4.0kHZdesbesserenOhres<26dB).Diestich-
probenbereinigte Rücklaufquote liegt bei > 70%, so dass eine genügend hohe statistischer
Power gegeben ist, um Sensitivitäts- und Spezifitätsmaße zu berechnen. Als tonaudiometri-
sche Kennwerte zur Klassifizierung hörgemindert vs. nicht hörgemindert werden die Kriterien
von Ventry und Weinstein (1983) und der WHO (2001), dabei das jeweils schlechtere Ohr,
konkurrierend herangezogen.
Basierend auf den Sensitivitäts- und Spezifitätsanalysen ist es ausreichend, nur noch ein Ver-
fahren als subjektives Verfahren zum Hörscreening einzusetzen. Es erscheint gerechtfertigt,
anhand des Fragebogens die Indikation für eine weiterhrende audiometrische Untersu-
chung zu stellen.
Literatur:
Hidalgo JLT, Boix Gras, C., Téllez Lapeiraet JM et al. (2008) The Hearing-Dependent Daily Activities Scale to Evaluate
Impact of Hearing Loss in Older People. Annals of Family Medicine, 2008. 6(5): p. 441-447. Lyzenga J, Koopman J (2008)
Validation of the screening localisation test and an inter comparison of all HearCom screening tests, HearCom D-11-6.
Ventry IM, Weinstein BE (1983) Identification of elderly people with hearing problems. ASHA. 1983;25(7):37-42.
World Health Organization (2001) Grades of hearing impairment. Hearing Network News, 1: 144157.
Beitrag wird präsentiert am 05.03.2015 um 09.30 Uhr im Rahmen der PV01
Hörgeräte – gestern, heute, morgen
J. Kießling
Justus-Liebig-Universität, Gießen
Ein Rückblick in die Entwicklungsgeschichte der Hörgeräte macht deutlich, dass neben den
Bemühungen um adäquate Verstärkung der Wunsch nach Unauffälligkeit schon immer im Fo-
kus der Entwicklung stand. Dieser Anspruch zieht sich wie ein roter Faden durch die Hörge-
tehistorie und spielt für Nutzer auch heute noch eine zentrale Rolle. Die aktuelle Situation
wird geprägt von der Weiterentwicklung hochkomplexer Hörgerätefunktionen in den Berei-
chen Störschallunterdrückung, situationsspezifische Parameteroptimierung/Hörprogramme,
Rückkopplungsunterdrückung und Strategien zur Frequenzerniedrigung. Bei den Bauformen
dominieren HdO-Geräte mit Hörer im Gehörgang (RIC: Receiver-in-Canal). Ein besonderer
Entwicklungsschwerpunkt liegt aktuell auf dem Gebiet von Wireless-Lösungen zur Direkt-
einkopplung externer Quellen wie auch der kabellose Datenaustausch zwischen linkem und
rechtem Hörgerät. Dieser Sektor bringt zunehmend auch Lösungen zur Kommunikation mit
Smartphones hervor (Fernbedienung, Audio-Streaming etc.). Damit deutet sich ein wichtiger
Entwicklungstrendan,derdaraufhinausläuft,dassinZukunftsämtlicheHörgerätefunktionen
in Smartphones integriert werden. Dabei sind die Mikrofone und Hörer jeweils rechts und
links in kleinen ohrgetragenen Gehäusen platziert und stehen mit dem Smartphone – dem
eigentlichen Hörgerät – in bidirektionaler, verzögerungsfreier Funkverbindung. Der Realisie-
rung stehen derzeit noch Probleme der Energieversorgung und der zeitlichen Verzögerung
entgegen.DieZukunftheißtaber:Hearingaidgoessmartphone!Damitwirdderuralteund
stets aktuelle Wunsch nach Unauffälligkeit in perfekter Weise erfüllt, was die Stigmatisierung
von Hörgeräten signifikant reduzieren wird.
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