Sennheiser E 945 - 03-06 User Manual Page 70

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Deutsche Gesellschaft für auDioloGie e. V.138 139
AbstrActs
18. JAhrestAgung „MultidisziplinArität in der Audiologie“
Beitrag wird präsentiert am 05.03.2015 um 16.54 Uhr im Rahmen der FV06
Untersuchung zur Beeinflussung Cisplatin-assoziierter Hörstörung durch
Begleitmedikation mit Aminoglykosiden
C. Lanvers-Kaminsky, K. Richter, R. Parfitt, D. Deuster, C. Rössig, A. am Zehnhoff-Dinnesen
Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin,
Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Universitätsklinikum Münster & Klinik für Phoniatrie
und Pädaudiologie, Universitätsklinikum Münster
DasZytostatikumCisplatinisttrotzseinerOto-undNephrotoxizitätunverzichtbarbeiderBe-
handlung von Osteosarkomen. Febrile Neutropenien und Infektionen mit gram-negativen Kei-
men unter Chemotherapie können die Behandlung mit Aminoglykosiden notwendig machen.
Obwohl nie zeitgleich appliziert, ist es denkbar, dass aufgrund ihrer langen Halbwertszeit im
Innenohr Aminoglykoside das ototoxische Potential Cisplatin-basierter Chemotherapien er-
höhen können.
Die Supportivtherapie mit Aminoglykosiden von insgesamt 20 Osteosarkom-Patienten im
Altervon9-24Jahren(Median:15,4Jahre)wurdeuntersucht.Die PatientenhattenproZy-
klus 120mg/m2 Cisplatin als Dauerinfusion über 72h entsprechend der Therapieprotokolle
COSS96 (2 Pat.) und EURAMOS (18 Pat.) erhalten. Vor, während und nach Abschluss der Che-
motherapie wurden die Patienten auf Innenohrschwerrigkeit untersucht und das Ausmaß
der Ototoxizität nach der Münster Klassifikation bewertet.
Innenohrschwerhörigkeit (≥Grad 2b) wurde bei 9 Patienten (Gruppe O) beobachtet. Bei 11
Patienten entwickelte sich durch die Behandlung keine Innenohrschwerrigkeit (Gruppe N;
≤Grad 1). Patienten der Gruppe O tolerierten insgesamt signifikant weniger Cisplatin als Pa-
tienten der Gruppe N (Gruppe O: Median: 240mg/m2; Range: 120-360mg/m2 vs. Gruppe
N: Median: 480mg/m2; Range: 360-480mg/m2, p<0.001 Mann-Whitney Rank Sum Test). 17
von 20 Patienten (8/9 in Gruppe O und 9/11 in Gruppe N) erhielten zwischen den Cisplatin-
haltigenChemotherapieZyklenzusätzlichGentamicin.InderGruppeOentwickelten3Pati-
entennach2bzw.3Cisplatin-ZykleneineOtotoxizität,ohnezusätzlichGentamicinerhalten
zu haben. Insgesamt zeigten sich zwischen den Gruppen N und O keine signifikanten Unter-
schiede im Hinblick auf die Anzahl der tolerierten Gentamicin-Episoden und den kumulativen
Gentamicin-Dosen. Der zeitliche Abstand zwischen ototoxischer Medikation in Form von Ci-
splatin und Gentamicin war allerdings bei den Patienten mit Ototoxizität (Median: 26,5 Tage)
signifikant kürzer als bei den Patienten ohne Ototoxizität (Median: 40,3 Tage)(p=0.002, Mann-
Whitney Rank Sum Test).
Dies könnte der darauf hindeuten, dass Aminoglykoside mit ihrer langen Verweildauer im In-
nenohr das Risiko für die Entwicklung einer Ototoxizität unter der Therapie mit Cisplatin zu-
sätzlich erhöhen können und soll an einer größeren Kohorte weiter untersucht werden.
Beitrag wird präsentiert am 05.03.2015 um 17.06 Uhr im Rahmen der FV06
Hörstatus und Sozialstatus
P. von Gablenz, I. Holube
Institut für Hörtechnik und Audiologie, Jade Hochschule, Oldenburg
Epidemiologische Forschungen stimmen weitgehend darüber überein, dass Menschen mit
niedrigem sozioökonomischen Status häufiger mit gesundheitlichen Einschränkungen leben
als Menschen mit hohem Sozialstatus. Eine Assoziation zwischen der Prävalenz von Schwer-
hörigkeitund statusprägenden Einzelmerkmalen wie Bildung, beruiche Tätigkeit und Ein-
kommen ist vielfach in internationalen Untersuchungen nachgewiesen. Durch die Studie
HÖRSTATstehenfüreinebevölkerungstypischeZufallsstichprobevonrd.1900Erwachsenen
sowohl Ergebnisse aus sprach- und tonaudiometrischen Tests als auch umfassende soziode-
mografische Angaben zur Verfügung. Aus der Fülle der Konzepte, die die schichtungssozio-
logische Forschung bietet, um sozioökonomischen Status für spezifische Fragestellungen zu
erfassen, wurde für diesen Beitrag der International Socio-Economic Index of Occupational
Status (ISEI) nach Ganzeboom et al. (1992) ausgewählt. Der ISEI stellt in seiner aktualisierten
Version von 2010 eine kontinuierliche, hierarchische Skala bereit, die auf rd. 200.000 empiri-
schen Datensätzen zu Bildung, Beruf und Einkommen basiert. Eine nach dem International
Standard Classication of Occupations (ISCO) kodierte beruiche Tätigkeit kann somit mit
Status-Punktwerten verbunden werden. In den HÖRSTAT-Daten zeigten Regressionsanalysen
bei Kontrolle von Alter und Geschlechtszugehörigkeit signifikante Assoziationen zwischen so-
zio-ökonomischem Status und Hörvergen. Unter Erwachsenen, die dem oberen Quartil mit
hohem sozioökonomischem Status zugeordnet werden können, liegen die Tonhörschwellen-
Messwerte gemittelt über alle Messfrequenzen ca. 4-5 dB HL besser als unter Erwachsenen,
die nach ISEI-Scores dem unteren Quartil zuzuordnen sind. Ein statusassoziierter Unterschied
bleibt auch dann nachweisbar, wenn die Messdaten otologisch auffälliger, übermäßig lärmbe-
lasteter oder gesundheitlich eingeschränkter Probanden ausgeschlossen werden.
Literatur:
Ganzeboom H BG, De Graaf P M, Treiman D J (1992) A standard international socio-economic index of occupational
status. Social science research 21(1):1-56.
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